DeMOOC: Ausschlüsse konkret – Was verhindert demokratische Teilhabe?
Demokratiezentrum Wien
Univ.-Prof. Dr. Dirk Lange, Stefanie Fridrik, BA BA MA und Josef Mühlbauer, BA MA
Über
Allgemeines zum Kurs
Willkommen zum Vertiefungskurs „Ausschlüsse konkret - Was verhindert demokratische Teilhabe?“ des Demokratie MOOCs!
Sie können an dieser vertiefenden Erweiterung unabhängig von vorherigen Lektionen teilnehmen. Ein einführendes Video finden Sie im ersten Teil des Demokratie MOOCs eingebettet:
Was ist der Demokratie MOOC?
Der Demokratie MOOC (DeMOOC) stellt ein Curriculum für die demokratiepolitische Bildung dar, wobei die vollständigen Lehr- und Lernmaterialien frei zur Verfügung gestellt werden. So dient der MOOC einerseits der Weiterbildung von allen interessierten Personen, Multiplikator:innen, Kursersteller:innen, Lehrer:innen oder (Sozial-)Pädagog:innen. Andererseits stellt der MOOC auch Materialien und Methoden zur Verfügung, damit sich die Teilnehmenden auch motiviert und in der Lage fühlen, Kurse, Unterricht oder Projekte zur politischen Bildung zu entwickeln und anzubieten.
An wen richtet sich dieser Kurs?
Der MOOC „Ausschlüsse konkret – Was verhindert demokratische Teilhabe?“ stellt eine inhaltliche Erweiterung und Vertiefung des Kursprogramms dar. Der Kurs richtet sich vor allem an Unterrichtende und Multiplikator:innen, die sich vertiefend mit verschiedenen Dimensionen und Dynamiken von sozialer Ausgrenzung im Kontext politischer Teilhabemöglichkeiten auseinandersetzen möchten, um diese in ihre Bildungsarbeit einzubinden. Neben multimedialen, fachlichen Inputs zur Erarbeitung und Reflexion der Inhalte werden im DeMOOC Beispiele und Materialien für die didaktische Aufbereitung als Anregung für die Bildungsarbeit angeboten. Mit den kompakt erarbeiteten Informationstexten richtet sich der Kurs darüber hinaus an Lernende, die sich über Frage- und Problemstellungen im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Exklusion und Ausschlusskriterien informieren möchten.
Inhalt
Kursinhalt
Durch die Absolvierung des DeMOOCs soll ein näheres Verständnis von Demokratie, Politik und Gesellschaft auf verschiedenen politischen Ebenen entwickelt werden können, um so den eigenen Zugang zur Politik zu stärken und den eigenen aktiven Anteil am politischen System erfahren zu können.
Dafür ist es einerseits notwendig, ein gewisses Basiswissen von Demokratie, Politik, politischen Prozessen und gesellschaftlichen Strukturen aufzubauen, um in einem zweiten Schritt dieses Wissen in der Praxis umsetzen und in die eigene Lebenswelt integrieren zu können. Die Eigenwahrnehmung als aktive, mündige und kritische Bürger:innen wird dahingehend gestärkt, sowie die dahingehenden Kenntnisse und Fähigkeiten erweitert. Diese Kenntnisse sollen auch auf die künftige eigene Kursgestaltung, pädagogische Arbeit oder das Unterrichten positiven Einfluss nehmen.
Der Vertiefungskurs „Ausschlüsse konkret – Was verhindert demokratische Teilhabe?“ bietet den Teilnehmer:innen eine fachspezifische, vertiefende Aufbereitung von Inhalten aus den Bereichen Politische Bildung, Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit. Dafür stellt er zunächst eine theoretische Grundlage bereit, um an verschiedene Formen und Mechanismen von intersektionaler, multidimensionaler bzw. struktureller Exklusion heranzuführen. Im Rahmen dessen werden grundlegende Begriffe im Kontext ihrer demokratiepolitischen Auswirkungen geklärt. Ein weiterer inhaltlicher Fokus liegt auf der Verknüpfung dieser Dynamiken mit alltäglichen Lebensbereichen, wobei z.B. die Gestaltung öffentlicher urbaner Räume oder das Thema Care Arbeit exemplarisch besprochen werden. Anhand von ausgewählten Good Practice-Beispielen werden abschließend verschiedene Handlungsmöglichkeiten gegen gesellschaftliche Ausgrenzung und Exklusion beleuchtet. Dabei werden vor allem Beispiele vorgestellt, die zu einer inklusiveren bürgerschaftlichen Praxis beitragen.
Lernziele
Das Ziel des DeMOOCs ist es, Politische Bildung vor allem in der Fortbildung von Bildner:innen, aber auch unter allgemein Interessierten in der Erwachsenenbildung zu stärken. So eignet sich der DeMOOC insbesondere für Multiplikator:innen, Kursplaner:innen, Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen, Pädagog:innen und für alle Personen, die an dem Themenfeld der Politischen Bildung interessiert sind. Auch die Programme in der „Initiative Erwachsenenbildung“ sowie auch viele andere Kurs- und Angebotsbereiche in der Erwachsenenbildung können vom DeMOOC profitieren.
Im Rahmen des Vertiefungskurses „Ausschlüsse konkret – Was verhindert demokratische Teilhabe?“ sollen die Teilnehmer:innen für Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung und Exklusionsmechanismen sensibilisiert werden, um zu erkennen, dass Exklusion nicht nur auf der zwischenmenschlichen, persönlichen Ebene stattfindet, sondern auch strukturell angelegt ist. Der Kurs soll weiter eine Reflexion sowohl über die demokratiepolitischen Folgen als auch über die Auswirkungen struktureller Ausschlüsse auf alltägliche Lebenswelten ermöglichen. Der Blick auf Good Practice-Beispiele eröffnet zudem Perspektiven auf Kenntnisse und Erfahrungen verschiedener Akteur:innen aus der Praxis und verbindet so die theoretischen Grundlagen mit (bürgerschaftlichem) Handlungswissen.
Neben einem grundlegenden sachlichen Verständnis von Konzepten und Begriffen, erhalten die Teilnehmer:innen des MOOCs außerdem Impulse und Unterlagen für die Thematisierung dieses Themenkomplexes in der eigenen Bildungsarbeit. Dafür werden didaktische Grundlagen für die Erwachsenenbildung angeboten.
Vorkenntnisse
Es sind keine Vorkenntnisse nötig.
Kursablauf
Dieser MOOC besteht aus vier Lektionen, die in sich geschlossen, jedoch aufeinander aufbauend, unterschiedliche themenspezifische Schwerpunkte setzen. Jede Lektion ist wiederum in Unterkapitel gegliedert und enthält neben Medieninhalten (Erklärvideos, Hörfunkbeiträge) und Informationstexten auch konkrete Aufgabenstellungen und eine didaktische Aufbereitung der Themen. Den Abschluss jeder Lektion bilden ein Quiz und ein Diskussionsforum. Lektion 1 stellt die theoretische Basis und die umfangreichste Lektion des Kurses dar. Hier werden zentrale Begriffe und Konzepte im Zusammenhang mit Ausschlüssen von demokratischer Teilhabe geklärt. Lektion 2 und 3 bauen darauf auf, bieten ausgewählte thematische Vertiefungen an und veranschaulichen die theoretischen Ansätze mit einigen konkreten Beispielen aus alltäglichen Lebensbereichen. In der abschließenden Lektion 4 liegt der Fokus auf einigen Good Practice-Beispielen und den darin angelegten Handlungsmöglichkeiten.
Lektion 1: Erkundungen zu den Begriffen „Ausschluss“ und „Exklusion“
Umfang/Workload: Ca. 4 Stunden
Lektion 2: Strukturelle & institutionelle Dimensionen von Exklusion
Umfang/Workload: Ca. 4 Stunden
Lektion 3: Exklusionsmechanismen in alltäglichen Lebensbereichen
Umfang/Workload: Ca. 4 Stunden
Lektion 4: Good Practice Beispiele & Maßnahmen für Inklusion
Umfang/Workload: Ca. 4 Stunden
Zertifikat
Für die aktive Teilnahme am Kurs erfolgt bei Abschluss die Ausstellung eines automatisierten Zertifikats, welches Ihren Benutzernamen, den Kursnamen und die abgeschlossenen Lektionen beinhalten. Es wird darauf hingewiesen, dass es sich nur um eine Bestätigung handelt, die aussagt, dass die Benutzerin oder der Benutzer zumindest 75% der gestellten Selbstüberprüfungsfragen (Multiple Choice Quiz) richtig beantwortet hat.
Lizenz
Soweit nicht anders gekennzeichnet, sind die im Kurs angebotenen Inhalte
unter folgender Lizenz zur Verfügung gestellt: CC BY 4.0 Demokratiezentrum
Wien. Die Inhalte dürfen zu Bildungs- und anderen nichtkommerziellen Zwecken
verwendet werden, unter der Bedingung, dass folgender Name als Quelle angeführt
wird: Demokratiezentrum Wien. Externe verlinkte Materialien, Videos und Co.
sind eventuell von der Creative Commons Lizenz ausgenommen. Beachten Sie dabei
die geltenden Regelungen.
Kursleitung
Univ.-Prof. Dr. Dirk Lange, Stefanie Fridrik, BA BA MA und Josef Mühlbauer, BA MA
Univ.-Prof. Dr. Dirk Lange ist Universitätsprofessor für die Didaktik der Politischen Bildung an der Universität Wien. Er leitet seit März 2018 das Demokratiezentrum Wien und ist Direktor am Institut für Didaktik der Demokratie der Universität Hannover. Dirk Lange war über viele Jahre Bundesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPB) und Direktor der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung in Niedersachsen. Er verfügt über vielfältige internationale Erfahrungen, unter anderem als Honorary Professor der University of Sydney (Australien) und als Visiting Professor der Universität Zürich (Schweiz). Sein zentraler Forschungsgegenstand ist das Bürger:innenbewusstsein. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Inclusive Citizenship Education, Digitalisierung und Politische Bildung sowie Global Citizenship Education.
Stefanie Fridrik, BA BA MA ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektmanagerin am Demokratiezentrum Wien. Sie forscht an der Schnittstelle zwischen politischer, kultureller und transformativer Bildung, Kulturpolitik und kritische Kunstvermittlung. Sie studierte Kunstgeschichte und Komparatistik an der Universität Innsbruck und der Universität Wien und arbeitete seit 2018 zudem als Kunstvermittlerin im musealen und freien Bereich. Zwischen 2020 und 2022 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Prae Doc) im Forschungsprojekt AGONART am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien tätig. Seit 2022 promoviert sie am Institut für Kunstpädagogik an der HFBK Hamburg und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Demokratiezentrum Wien. Zu ihren Aufgaben gehören die Konzeption, Koordination und Durchführung von Workshops und Seminaren für unterschiedliche Zielgruppen und die Betreuung von Projekten der demokratiepolitischen Bildung für Erwachsene im E-Learning Bereich.
Josef Mühlbauer, BA MA ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Demokratiezentrum Wien. Er studierte Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Wien. Zu seinen Aufgaben am Demokratiezentrum Wien gehört v.a. die interdisziplinäre Forschung und Fortbildung im Bereich des Konflikt-, Frieden- und Demokratie-Clusters (CPDC). Außerdem ist er bei Projekten der demokratiepolitischen Bildung für Erwachsene im E-Learning Bereich tätig. Er publizierte 2022 das Buch „Zur imperialen Lebensweise“ und 2023 das Buch „Kritische Friedensforschung“.
Anmelden & Einschreiben Aktuell: 194 Teilnehmer:innen
Kostenlos für alle € 0.00
Partner:innen
Ein MOOC entwickelt und erstellt von
Das Demokratiezentrum Wien ist eine unabhängige wissenschaftliche
Einrichtung mit Aufgaben in der Demokratieforschung und der Demokratiebildung.
Unsere empirische und theoretische Forschung dient der wissenschaftlichen
Erkenntnis, dem demokratiepolitischen Diskurs und dem Transfer in
Bildungsangebote. Im Sinne einer subjektorientierten und emanzipativen
Politischen Bildung ist unsere Leitidee bei unseren Bildungsangeboten die
Förderung von Mündigkeit der Bürger:innen sowie ihrer Fähigkeit zur politischen
Partizipation.
Inhaltliche Mitarbeit: Anja Fellner, BA
Im Auftrag von
Der Verband Österreichischer Volkshochschulen ist die Dachorganisation aller 256 österreichischen Volkshochschulen und einer von zehn Verbänden in der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs, der Arbeitsplattform der gemeinnützigen Erwachsenenbildung. Die Volkshochschulen haben in ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte wichtige und innovative Angebote zur politischen und zeithistorischen Bildung entwickelt und umgesetzt. Demokratiepolitische Bildung ist ein wichtiges Anliegen, für dessen Umsetzung in der österreichischen Erwachsenenbildung sich die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs vehement einsetzt. Der Demokratie-MOOC wird allen Akteur:innen in der Erwachsenenbildung, Fortbildung und Weiterbildung zur Verfügung gestellt.
Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.